Pressemitteilung vom 28.04.2016: 10 Jahresfeier Berliner Wassertisch
und lädt herzlich zum Fest, Eine Einladung finden Sie hier, das Programm finden Sie hier. |
10 Jahre politischer Kampfes, der positive Spuren hinterlassen hat
„Am Beispiel Wasser in Berlin haben wir erfolgreich die Folgen der Privatisierungspolitik deutlich gemacht hat. Heute weiß jeder: Privatisierung der Daseinsvorsorge ist Mist!"
Die Privatisierungsbefürworter haben versagt und haben dem Gemeinwohl, das
sie eigentlich befördern sollen, schweren Schaden zugefügt. Die beteiligten privaten Konzerne haben Gewinn gemacht – die Bevölkerung zahlt die Zeche. Das empört die Menschen!" sagt Gerlinde Schermer,
Mitbegründerin des Berliner Wassertisches und MdA a.D.
Die Vorhersagen der Privatisierungsbefürworter unter den Politikern stellen nichts als Wunschdenken, oder schlimmer noch, bewusste Täuschungsmanöver dar. Mitte der 90er-Jahre argumentierte die Berliner
Regierung, wegen des EU- Vertrages von Maastricht und der Umsetzung der ‚Maastricht – Kriterien‘ müsse Berlin Landesvermögen an Private Konzerne verkaufen, um neue Schulden zu vermeiden. Damals 1998 hatte Berlin 31,2 Mrd. € Schulden, heute, im Jahr 2016, sind es 60 Mrd. €!
Die mit der Privatisierungsstrategie verfolgten Ziele dienen nicht dem Allgemeinwohl, sondern den Interessen Einzelner. Im Zuge der Privatisierungsstrategie wurde in Berlin 13,7 Mrd. € öffentliches
Vermögen verkauft. Wohnungen, öffentliche Betriebe für Gas und Strom, die Hälfte des Wassers. Kurz gesagt: Alles was wir zum Leben unbedingt brauchen. Wer von diesem Ausverkauf den Vorteil hatte, ist bekannt. Fast
immer verhält es sich wie bei der Bankgesellschaft:.Die Einnahmen aus dem Verkauf der Bankgesellschaft im Jahr 2007 in Höhe von 4.622 Mio. € flossen nicht in den. Landeshaushalt, sondern wurden für die Bedienung
der Fonds aus dem Berliner Bankenskandal von 2001 verwendet. Panama in Berlin.
"Die Berlinerinnen und Berliner hatten ein einziges Mittel diesen Wahnsinn zu stoppen. Die direkte Demokratie. Die Chance haben wir genutzt. Und das feiern wir!" Sagt Dorothea Haerlin, Mitbegründerin des
Berliner Wassertisches. "10 Jahre Kampf um das Berliner Wasser, das ist lang. Aber wir sind noch lange nicht am Ende, denn unser Ziel ist die Verwaltung unseres Wassers als Gemeingut: demokratisch, transparent,
ökologisch und ökonomisch nachhaltig mit hoher Beteiligung der Berliner Bevölkerung"
Dr. Ulrike Kölver, Mitglied des Sprecherteams, zieht den Schluss: „Wir fordern die endgültige Beseitigung der Privatisierungsfolgen und die sofortige Auflösung des noch immer bestehenden Konsortialvertrages, sowie
die Änderung des Betriebegesetzes, der die Wassertarife wesentlich bestimmt. Wasser ist nicht für Rendite da!“
Pressesprecherin Ulrike von Wiesenau sieht kraftvoll in die Zukunft:
"Der Berliner Wasser-Volksentscheid war das Erwachen eines neuen politischen Gestaltungswillens, seitdem haben viele stadtpolitische Initiativen Räume der direkten Demokratie zum Wohl der Allgemeinheit
erschlossen, mit Volksgesetzen, konstruktiven Eingaben und neuen Konzepten. Der Berliner Wassertisch steht als inspirierende Kraft inmitten dieser Bewegung: Transparenz und Mitbestimmung sind die
natürlichen Antagonisten weiteren Demokratieabbaus und der allgegenwärtigen Mitmachfalle, die dazu dient, das reibungsloser durchzusetzen, was bereits längst entschieden ist. Dieser Arroganz der
Macht werden wir mit aller Kraft entgegentreten, zum 10. Geburtstag des schenken wir uns mit dem Demokratie-Bündnis der 100 Tische und Initiativen den Berliner Volksentscheid zur Stärkung der direkten
Demokratie. Er wird der direkten Demokratie einen angemessenen rechtlichen Ausdruck verschaffen und die Machtbalance zwischen Volk und Volksvertretern neu definieren."
Der Berliner Wassertisch wird weiterhin das Ziel verfolgen, durch eine stärkere Partizipation der Bürgerinnen und Bürger unsere Demokratie zu erneuern und ihr weiteres Abdriften in eine autoritäre Pseudodemokratie
zu verhindern.
Ulrike von Wiesenau
Tel.: +49(0) 30- 781 4604 +49(0)1573-4077795
Gerlinde Schermer
Tel. 0178-634 49 85